Bronzezeit der Peetfrauen am Alten Hafen
Die Törfwieven in Weener sind eine 1990 aufgestellte Bronzeskulpturengruppe des Bildhauers Karl-Ludwig Böke am Hafenvorplatz des Alten Hafens, die an die neutralen Torfladearbeiterinnen erinnert, die im 19. Jahrhundert das Ausladen und die gerechte Verteilung des Torfs organisierten. Das Denkmal fängt die Energie und den Gemeinschaftsgeist dieser Frauen ein und wird heute als beliebter Treff- und Fotopunkt sowie als Ausgangspunkt für Radtouren entlang der Ems geschätzt. Eine Infotafel vor Ort erläutert das 1853 eingeführte Torfreglement und zeigt historische Fotografien des Hafenbetriebs aus jener Zeit.
Bereits ab 1853 regelte ein vom Gemeinderat beschlossenes Torfreglement das Ausladen und den Verkauf des Brenntorfs in Weener. Jährlich kamen etwa 800 Torfschiffe (sogenannte Muttjes) in den Hafen, die insgesamt über 6.000 Fuder Torf anlandeten – ein Fuder entsprach 45 prall gefüllten Körben. Als neutrale Strippenzieherinnen sorgten die sogenannten Torfregimenterinnen, die „Törfwieven“, für eine faire Auslieferung und genossen das Vertrauen von Händlern und Bauern gleichermaßen.
Die lebensgroße Bronzefigurengruppe „Törfwiefkes“ des Bildhauers Karl-Ludwig Böke wurde 1990 am südlichen Rand des Alten Hafens aufgestellt und zählt zu seinen bekanntesten Werken. Böke, der sich ab 1959 in Metallurgie technischer Skulpturen übte, fängt in den Törfwiefkes die Dynamik des Entladens und den solidarischen Zusammenhalt der Frauen plastisch ein.
Der Hafenvorplatz mit den Törfwiefkes lädt Spaziergänger und Fotografen zum Verweilen ein und dient als beliebter Startpunkt für Radtouren entlang des Ems-Radwegs. Neben dem Denkmal informiert eine Tafel über das historische Torfreglement von 1853 und zeigt seltene Aufnahmen des geschäftigen Hafenbetriebs aus dem 19. Jahrhundert.